Du willst ein eigenes Keramikstück gestalten, bemalen und brennen lassen – hast aber noch nie damit gearbeitet? Kein Problem. Hier findest du eine einfache, ehrliche Anleitung, was du brauchst, worauf du achten solltest und wie du dein Werkstück auch ohne eigenen Brennofen fertig bekommst.
1. Der richtige Rohling
Alles beginnt mit einem Schrührohling – das ist ein bereits vorgebrannter Tonkörper (bei ca. 950 °C), der jetzt bereit ist für Glasur oder Farbe. In unserem Shop findest du viele verschiedene Rohlinge, z. B. Tassen, Schalen, Teller, Figuren oder Fliesen. Diese sind porös, damit sie die Glasur gut aufnehmen können – das ist wichtig.
2. Die passenden Farben oder Glasuren
Beim Keramikbemalen kommen keine Acryl- oder Bastelfarben zum Einsatz – stattdessen brauchst du echte Keramikglasuren. Die bekanntesten Typen:
- Mayco Stroke & Coat – gut deckend, ideal für feine Malerei und bunte Motive
- Effektglasuren – verlaufen beim Brennen, ideal für abstrakte Flächen & Strukturen
- Transparente Glasur – notwendig, wenn du mit Unterglasurfarben arbeitest
Tipp: Bemalungen mit Stroke & Coat brauchen fast immer eine transparente Deckglasur, damit sie glänzen, wasserfest sind und spülmaschinengeeignet werden.
3. So bemalst du dein Stück richtig
Das Stück sollte trocken und staubfrei sein. Dann trägst du deine Farben mit weichen Pinseln in 2–3 dünnen Schichten auf. Wenn du Muster vorzeichnen willst, nimm einen weichen Bleistift – der verschwindet beim Brand. Wichtig: Lass die Glasur gut trocknen, bevor du weiterarbeitest.
Du kannst natürlich auch Tape, Schwämme, Schablonen oder Wachsstifte verwenden – alles, was dir hilft, dein Design umzusetzen.
4. Der Brand: Das Herzstück
Nach dem Glasieren muss das Stück bei ca. 1020–1050 °C gebrannt werden. In einem normalen Küchenofen ist das unmöglich – du brauchst einen echten Keramikbrennofen. Oder du bringst dein Werkstück einfach zu uns. Wir übernehmen das über unseren Brennservice.
Wichtig: Der Boden deines Stücks muss glasurfrei sein – sonst klebt er beim Brennen am Ofenboden fest. Entweder du schützt ihn mit Wachs oder wischst ihn vor dem Brand gründlich sauber.
5. Was passiert beim Brennen?
Beim Brennen schmilzt die Glasur und verbindet sich mit dem Ton. Farben werden kräftiger, glatt und glänzend – oder bei Effektglasuren: strukturiert und lebendig. Erst nach dem Brennvorgang ist dein Stück wasserdicht, spülmaschinengeeignet und gebrauchsfertig.
Du willst loslegen? Hier ist dein Starter-Set:
- Keramikrohling
- Keramikglasuren oder Farben
- Weiche Pinsel
- Brennservice oder ein geeigneter Brennofen
Fazit: Keramik bemalen & brennen – mit ein bisschen Wissen ganz einfach
Wenn du einmal erlebt hast, wie dein selbst bemaltes Stück aus dem Ofen kommt – glänzend, leuchtend, fertig – wirst du verstehen, warum so viele dem Ton verfallen. Es ist nicht schwer, aber es lohnt sich, die Schritte richtig zu machen.
Und wenn du Fragen hast: Melde dich gern bei uns. Wir helfen dir bei jedem Schritt – vom ersten Pinselstrich bis zum fertigen Stück.